Hase zeichnen – In 10 Schritten ganz einfach einen Hasen malen
Du möchtest wissen, wie du einen Hasen zeichnen kannst? Oder hast du dich schon immer gefragt, wie man realistisches Fell zeichnen kann? Du denkst Fell zu zeichnen ist kompliziert und nur für Fortgeschrittene geeignet? Dann möchten wir dich gerne vom Gegenteil überzeugen und dir mit dieser Anleitung 10 Schritte zeigen mit denen du ganz leicht zum Ziel gelangst. Mit dieser Schritt für Schritt Anleitung zeigt dir unsere Gastautorin Sabrina Hassler eine Strategie auf mit der du einen Hasen malen und auch andere Tiere spielend leicht zeichnen kannst!
Hasen zeichnen leicht gemacht
Hasen sind so schöne Tiere – mit ihren langen Wimpern, großen Kulleraugen und dem flauschigen Fell sind sie allseits sehr beliebt. Auch, dass man sie in der Natur (zumindest in unseren Breiten) nur selten zu Gesicht bekommt, macht sie noch interessanter. Mit ihrer sanften Ausstrahlung und dem ästhetischen Blick eignen sie sich natürlich perfekt als Motiv zum Zeichnen. Nun wünsche ich dir viel Spass mit meiner Schritt-für-Schritt-Anleitung!
Schritt für Schritt Anleitung Hase zeichnen
Vorbereitung
Bevor du mit dem Zeichnen beginnen kannst, drucke dir ein Foto von dem Hasen in Schwarz-Weiß aus.
Schritt 1: Konstruktion der Skizze
Im ersten Schritt konstruieren wir die Skizze:
Tipp: Nimm beim Zeichnen der Skizze einen Bleistift in der Stärke H oder HB und drücke auf keinen Fall zu fest an. Dadurch kannst du Hilfslinien und Fehler in Nachhinein noch gut ausradieren.
- Auf den ersten Blick kann so ein Hasenkopf ziemlich kompliziert erscheinen, aber wenn du das Motiv in geometrische Formen zerlegst, kannst du dir deine Skizze ganz einfach konstruieren.
- Zeichne dafür eine längliche Ellipse in der Mitte deines Papiers um das Gesicht des Hasen anzudeuten. Als nächstes zeichne zwei weitere Ellipsen als Ohren, die im oberen Drittel der ersten Ellipse ansetzen und ein bisschen nach außen abstehen. Orientiere dich dabei an deinem ausgedruckten Foto, damit du den Winkel der Ohren richtig hinbekommst.
- Eine weitere Ellipse (diesmal in die Breite gezogen) markiert die Backen des Häschens.
Tipp: Zerlege dein Motiv in einfache Grundformen. Damit schaffst du es, die Proportionen besser zu treffen. Das funktioniert bei jedem Motiv!
- Auf meiner Skizze siehst du auch, dass der Kopf durch ein Kreuz in der Mitte zerteilt ist. Die waagrechte Linie zeigt dir genau, wo die Augen liegen und die senkrechte Linie zeigt dir, wo die Mitte des Gesichts ist. Das hilft dir später beim Zeichnen von Augen, Nase und Mund.
- Außerdem kannst du schon grob die Umrisse des Körpers einzeichnen. Halte dich an meine Skizze.
Schritt 2: Skizze vervollständigen
- Durch das Zerlegen im ersten Schritt ist das Vervollständigen der Skizze nun viel einfacher. Zeichne nun die Augen, Nase und den Mund (sowie das weiche Kinn) des Hasen ein. Orientiere dich dabei an dem Kreuz in der Mitte des Gesichts.
- Als nächstes solltest du die Konturen deines Hasen ein bisschen weicher und fließender machen. Stell dir vor, dass die Ellipsen miteinander verschmelzen. Passe auch die Form der Ohren ein bisschen an. Wenn du genau hinsiehst, wirst du bemerken, dass die Ohren oben spitz zulaufen und keine perfekten Ellipsen sind. Wenn du mit deiner Skizze zufrieden bist, kannst du alle Konstruktionslinien ausradieren.
Schritt 3: Leichtes Schattieren
- Nun beginnen wir mit dem Schattieren der Zeichnung.
- Wirf zuerst einen genauen Blick auf dein ausgedrucktes Foto und versuche, die mittleren und dunkelsten Bereiche des Fotos einzugrenzen. Das Foto besteht ja aus vielen verschiedenen Grautönen – konzentriere dich jetzt nur auf die mittleren und dunklen Grautöne. Diese Bereiche füllst du dann auf deiner Zeichnung mit Bleistift aus. Nimm dafür am besten einen HB oder 2B Bleistift. Pass auf, dass du jetzt nicht schon zu dunkel wirst, denn dunkler kann man immer später noch werden.
Lass die hellen Bereiche auf dem Foto frei (z.B. rund um die Augen oder Mitte der Ohren).
Schritt 4: Abdunkeln
- Im nächsten Schritt nimmst du einen weicheren Bleistift, also z.B. 4B, und verdunkelst nochmals die ganz dunklen Stellen. Welche Stellen schauen auf dem Foto fast schwarz aus? Genau diese Stellen füllst du jetzt auf der Skizze mit Bleistift. Das sind beispielsweise die Augen (Achtung: Glanzlicht aussparen!) die Nase, der Mund und die Innenseite der Ohren.
Merke: Ein weicher Bleistift enthält mehr Graphit als ein harter und ist dadurch dunkler. Er lässt sich aber auch schwieriger wegradieren.
Schritt 5: Weiche Übergänge
- Als nächstes nimmst du einen Papierwischer oder ein Wattestäbchen und glättest damit die Übergänge. Im Grunde wischt du also sanft über deine Bleistiftstriche und machst sie so weicher und gleichmäßiger. Dadurch werden auch die kleinsten Zwischenräume zwischen den Strichen mit ein bisschen Graphit gestreift und die Zeichnung wirkt gleich viel weniger rau. Wenn du einen rauen Look erzielen möchtest, kannst du diesen Schritt auch auslassen.
Schritt 6: Highlights ausradieren
- Für den 6. Schritt brauchst du einen Radierstift oder alternativ einen spitz zulaufenden Radierer. Mit einem spitzen Radierstift kannst du sehr präzise einzelne Striche ausradieren, deshalb kann ich dir diese Anschaffung sehr ans Herz legen. Schau dir nun das Hasenfoto noch einmal genau an und versuche die hellsten Stellen des Fotos zu finden. Einige dieser fast weißen Stellen hast du wahrscheinlich in Schritt 5 mit dem Papierwischer verwischt. Deshalb solltest du nun mit dem Radierstift ein wenig nachbessern. Auf meiner Zeichnung siehst du, welche Stellen ich wieder ausradiert habe.
Das Praktische an einem Radierstift ist, dass du ihn dafür benutzen kannst, einzelne Haare auszuradieren. Radiere gezielt helle Härchen aus und erziele so eine realistische Wirkung.
Schritt 7: Fellzeichnung
- Nun zeichnen wir ein realistisches Fell. Die Grundierung dafür hast du in den Schritten zuvor schon gelegt. Nimm dir einen besonders dunklen Bleistift – 4B bis 9B – und zeichne damit ganz viele einzelne Haare.
Die Haare am Kopf und an den Ohren sind beim Hasen viel kürzer als die Haare am Körper. Das bedeutet, dass deine Striche am Kopf kurz sein müssen und die Striche am Körper etwas länger und geschwungener.
- An der Nase sind die Haare sogar so kurz, dass du fast schon Punkte anstatt von Strichen zeichnen solltest. Achte auf die Wuchsrichtung der Haare! Nicht alle Haare wachsen in die gleiche Richtung. Das solltest du auch in deiner Zeichnung sichtbar machen. Schau dir zur Verdeutlichung dieses Bild an:
Schritt 8: Kontrast
- Verleihe deiner Zeichnung mehr Tiefenwirkung, indem du mit einem schwarzen Buntstift die schwarzen Bereiche noch dunkler machst. Damit erhöhst du den Kontrast zwischen hellen Stellen und dunklen Stellen und damit wird deine Zeichnung viel realistischer und dreidimensionaler.
Tipp: Verwende einen deckenden schwarzen Buntstift, um schwarze Stellen zu zeichnen. Buntstifte sind noch deckender als Bleistifte und sie schimmern weniger.
- Die dunkelsten Stellen deiner Zeichnung werden auch den Blick des Betrachters als erstes anziehen. Deshalb solltest du den Augen, der Nase und dem Mund viel Schwarzanteil verleihen. Die Augen werden dadurch viel tiefgründiger und realistischer.
Schritt 9: Details
- Im letzten Schritt kannst du deinem Hasen noch ein paar Einzelheiten hinzufügen. Wichtig sind zum Beispiel die langen, abstehenden Barthaare, die kennzeichnend für einen Hasen sind. Weil diese langen Haare sehr dünn und eher hell sind, solltest du einen harten Bleistift verwenden (H). Ein harter Bleistift wird nicht so schnell stumpf. Damit gelingt es dir eine konstante Strichstärke zu halten.
Führe den Bleistift in dynamischen, schnellen Bewegungen über das Papier. Drücke am Ansatz des Striches fest an und lass dann gegen Ende des Striches locker (den Druck verringern). So werden deine Striche gleichmäßig geschwungen und zum Ende hin dünner.
Schritt 10: Das Endergebnis
Ich hoffe, dir hat das Hase zeichnen genauso viel Spaß gemacht wie mir und meine Anleitung wie du in nur 10 Schritten einen Hasen mit Bleistift zeichnen kannst war für dich lehrreich. Das ist mein fertig gezeichneter Hase:
Sabrina Hassler ist freischaffende Illustratorin und Künstlerin aus Österreich. Ihr Spezialgebiet sind detaillierte Bleistiftzeichnungen – besonders gerne zeichnet sie Menschen und Tiere. Sabrina hat eine 5-jährige Kunstschule besucht und anschliessend Volksschullehramt und Musikpädagogik studiert. Seit 2018 arbeitet sie als selbständige Illustratorin und Künstlerin. Sie arbeitet meist mit Werbeagenturen und Verlagen zusammen und viele ihrer Illustrationen sind schon in Büchern oder auf Produkten erschienen. Neben dem Zeichnen ist es ihr auch ein großes Anliegen, ihr Wissen und Techniken an andere Kreative weiterzugeben.