Farbkreis einfach erklärt – Umfangreicher Farbenlehre Ratgeber
Kunst zu erschaffen bedeutet mehr als Farben irgendwie auf einen Untergrund aufzubringen. Profunde Kenntnisse der Farbenlehre sind unerlässlich, um hochwertige künstlerische Ergebnisse zu erhalten. Zu diesen Grundlagen zählt das Wissen über den Farbkreis – welche Farben passen zusammen und wie wendet man sie an, um ein einmaliges Kunstobjekt zu erschaffen? Die folgende Anleitung soll einen Überblick über die Farbenlehre und die verschiedenen Farbkreise geben.
Was ist der Farbkreis?
In einem Farbkreis werden, wie der Name bereits sagt, Farben kreisförmig angeordnet, um auf diese Weise ein Ordnungssystem zu erschaffen. An diesem können sich kunstschaffende Menschen für ihre Farbkompositionen orientieren. Harmonien werden ebenfalls mithilfe des Farbkreises erstellt, so dass verschiedene Harmonielehren darauf beruhen. Synonyme für den Farbkreis sind Farbenkreis, Farbrad, Buntton- oder auch Farbtonkreis. Es gibt viele unterschiedliche Versionen des Farbkreises. Diese hängen von der Unterteilung der Farben in
- physikalische
- ästhetische
- physiologische
- künstlerische
- technische
Aspekte ab. Einen Farbkreis, der alle Perspektiven abdeckt und somit allgemeine Gültigkeit hat, kann es nicht geben, da sich oben genannte Aspekte sehr voneinander unterscheiden können. Farbkreise werden, neben ihren künstlerischen Anwendungsbereichen, auch industriell genutzt. So können mit ihrer Hilfe Farben und Färbemittel mit extrem geringer Abweichung reproduziert werden.
Farbkreis nach Itten
Johannes Itten, ein Schweizer Künstler und Kunsttheoretiker, wurde 1888 in Wachseldorn im Kanton Bern geboren. Er verschrieb sich rasch der Farbenlehre und entwickelte den Farbkreis, der noch heute die Grundlage des Kunstunterrichts in den meisten Schulen darstellt.
Im Farbkreis nach Itten werden die Farben unterteilt in
- Primärfarben
- Sekundärfarben
- Tertiärfarben
Diese Unterteilung beruht auf der Mischbarkeit der einzelnen Farben. In einem Dreieck werden die Farben Rot, Gelb und Blau als Primärfarben dargestellt. Die Sekundärfarben, die aus den inneren Grundfarben gemischt werden können, bilden in einem 50:50-Mischverhältnis drei weitere Dreiecke, die seitlich am Dreieck der Primärfarben angeordnet sind. Ein äußerer Kreis aus Tertiärfarben umfasst den Innenbereich und schließt die Primärfarbenerneut mit ein.
Diese können nicht aus anderen Farben gemischt werden. Sie dienen jedoch dem Mischen von Sekundärfarben:
- Blau und Rot ergeben Violett
- Gelb und Blau ergeben Grün
- Rot und Gelb ergeben Orange
Die Tertiärfarben sind die folgenden:
- Blauviolett
- Blaugrün
- Orangerot
- Purpurrot
- Dunkelgelb
- Hellgrün
Im Farbkreis nach Itten sind sie zwischen den jeweiligen Primärfarben und Sekundärfarben angeordnet, aus denen sie gemischt werden können. Im Farbkreis liegen sich die Komplementärfarben gegenüber. Diese sind beispielsweise Blau und Orange oder Rot und Grün. Eine Mischung aus zwei Komplementärfarben ergibt Grau.
Farbkreis nach Küppers
Harald Liebedank Küppers, ein 1928 in Müden geborener Drucktechniker, legte seinem Farbkreis die additive und die subtraktive Farbmischung zugrunde. Außerdem basiert seine Theorie auf dem menschlichen Sehorgan. Küpper unterscheidet nicht zwischen Primär-, Sekundär- und Tertiärfarben, sondern zwischen Urfarben und Grundfarben. Die Urfarben orientieren sich laut Küppers an den grundlegenden menschlichen Empfindungen. Dabei handelt es sich um die folgenden Farben:
- Orangerot
- Violettblau
- Grün
Die Grundfarben leiten sich allesamt daraus ab:
- Cyanblau
- Gelb
- Grün
- Magentarot
- Orangerot
- Violettblau
- Weiß
- Schwarz
derivative work: McSush (talk)KüppersFarbenSonne.png: Harald Küppers, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons
Weiß und Schwarz bezeichnet Küppers als Unbuntfarben. Der Farbkreis nach Küppers ist im Prinzip kein Kreis, sondern ein Sechseck, in dessen Ecken sich die Grundfarben befinden.
Farbenlehre nach Goethe
Johann Wolfgang von Goethe war einer der bekanntesten deutschen Dichter. Neben der Poesie widmete er sich insbesondere dem Erforschen von Naturphänomenen – und entwickelte so seine eigene Farbenlehre. Er ging davon aus, dass Licht und Dunkelheit die sichtbaren Farben beeinflussen, und leitete hieraus zwei Primärfarben ab: Gelb für das Licht sowie Blau für die Dunkelheit. Sein Fokus lag bei seinen Untersuchungen auf dem Sukzessivkontrast, dessen Nachbildfarben er genau studierte. Weiterhin waren die sogenannten farbigen Schatten sein Metier. Auf diese Weise konstatierte er, Magenta sei eine weitere Komplementärfarbe von Grün.
Sein Farbkreis, den er 1810 veröffentlichte, besteht in der Basis aus Gelb, Blau sowie Purpurrot als Primärfarben und Grün, Orange sowie Violett als Mischfarben. Sein Ziel bestand besonders in der Erschaffung von Farbrichtlinien für Künstler.
Primärfarben
Im Prinzip ist eine ganz einfache Einteilung der Farben möglich, indem man sie in drei Kategorien einteilt: die Primärfarben, die Sekundärfarben sowie die Tertiärfarben. Erstere sind die grundlegenden Farben, aus denen die anderen Farben gemischt werden können.
Je nach Farbenlehre unterscheiden sich die Primärfarben jedoch. In der subtraktiven Farbmischung sind Cyan, Magenta und Gelb die Primärfarben. Bei den Farben Rot, Grün und Blau handelt es sich um sogenannte Lichtfarben, die bei der additiven Farbmischung die Primärfarben sind.
Sekundärfarben
Sekundärfarben zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre komplette Leuchtkraft entfalten. Sie enthalten weder Weißanteile, noch Schwarzanteile. Sekundärfarben werden aus den Primärfarben gemischt. Erstaunlich ist, dass Sekundärfarben in der Natur selten anzutreffen sind. Das menschliche Sehorgan kann ungefähr 160 verschiedene Sekundärfarben unterscheiden.
Tertiärfarben
Tertiärfarben sind nicht ohne Grund die Farben, die am häufigsten auf natürliche Art anzutreffen sind. Das menschliche Auge ist in der Lage, bis zu 100.000 verschiedene Farbnuancen aus dieser Kategorie zu unterscheiden. Diese Farben enthalten stets Anteile aller drei Primärfarben, weshalb es sich dabei um gebrochene Farben handelt. Das bedeutet, dass ihre Strahlkraft vermindert ist.
In unserer modernen Welt sind Tertiärfarben besonders wichtig für die Bildschirmgestaltung von digitalen Medien. Denn durch die verringerte Leuchtkraft schonen diese Farbtöne das menschliche Auge.
Anwendung des Farbkreises in der Praxis
Wenn du ein Kunstwerk auf Leinwand bannen willst, brauchst du mehr als nur Kreativität. Einfach ein paar Farben zusammenzumischen und mit dem Malen zu beginnen, reicht nicht aus. Zunächst solltest du dir Gedanken über die Bildkomposition sowie die Farbzusammenstellung machen. Künstler sprechen auch vom Farbschema. Genau für diesen Zweck ist der Farbkreis da. Mit seiner Hilfe kannst du dein Werk von Anfang bis Ende optimal planen.
Eine stimmige Farbkomposition ist nicht nur eine Frage des individuellen Geschmacks. Es gibt sogar universelle Schemata, die automatisch Menschen ansprechen oder abstoßen. Im Laufe der Zeit wurden viele verschiedene Herangehensweisen entwickelt, die natürlich untereinander kombinierbar sind:
- Kontext des Kunstwerks und insbesondere der Farben
- Analoge Zusammenstellung der Farben
- Einsatz von Komplementärfarben
- Monochromatisch
- Einsatz von Split-Komplementärkonstrasten
- Triadisch
Beim Kontext geht es um das Einbetten einer Farbe in verschiedene andere Farben und ihre jeweilige Wirkung aufeinander. Je nachdem, welche Farben du verwendest, wirken sie sich unterschiedlich aufeinander aus.
Von den oben genannten Methoden abgesehen gibt es immer die Möglichkeit, eigene Ideen zu entwickeln und Farben abseits des Mainstream zu kombinieren.
Farbkreis: Welche Farben passen zusammen?
Gerade Kunstneulinge fragen sich häufig, wie genau Farben kombiniert werden können, um ein harmonisches Gesamtbild zu ergeben. Bei dieser Fragestellung kann der Farbkreis eine gute Hilfestellung sein.
Bereits im letzten Abschnitt gingen wir auf verschiedene Methoden zum Erlangen einer guten Farbkomposition ein. Diese wollen wir nun ein wenig näher ausführen.
- Analoge Farbstrukturen leben von im Farbkreis benachbarten Farben. Der Kunstschaffende wählt eine Farbe aus dem Farbkreis sowie die beiden direkten Nachbarn. Auf diese Weise entsteht ein Farbzusammenspiel, das keine großen Kontraste aufweist und auf den Betrachter harmonisch und sanft wirkt. Selbstverständlich können auch die nächsten beiden Nachbarn im Farbenkreis mit ins Boot geholt werden.
- Bei der komplementären Farbauswahl entsteht praktisch das Gegenteil: Es werden nicht die benachbarten Farben gewählt, sondern solche, die sich im Farbenkreis genau gegenüberliegen. Um einen etwas milderen Effekt zu erzielen, kannst du im Farbkreis jeweils eine Farbe weiter rücken. Mit Komplementärkontrasten sollte man üben, ehe man sie auf hochpreisigen Leinwänden anwendet, denn dabei sind Erfahrung sowie Fingerspitzengefühl gefragt.
- Monochromatisch bedeutet, dass eine einzige Farbe sowie deren Abstufungen verwendet werden. Dabei wird die Farbe mithilfe von Weiß und Schwarz aufgehellt. Es entsteht ein harmonisches Farbbild, das beispielsweise gut als Hintergrund oder Rahmen verwendet werden kann.
- Der Split-Komplementärkontrast lebt von einer dominanten Farbe, die mit zwei angrenzenden Komplementärfarben kombiniert wird. Dadurch entsteht eine milde und zugleich kontrastreiche Verbindung, die jedoch für Anfänger ein wenig schwierig sein kann. Bei dieser Methode ist Erfahrung gefragt, daher sollte sie – ähnlich wie der reine Komplementärkontrast – zunächst auf günstigeren Untergründen geübt werden.
- Das triadische Schema wird angewandt, indem drei gleichmäßig auf den Farbenkreis verteilte Farben gewählt werden. Das bedeutet, die Abstände zwischen den Farben sind gleich. Sie stehen im gleichen Winkel zueinander, so dass die drei Farben einfach ausgewählt werden können. Davon ausgehend können weitere Farben als Ergänzung eingesetzt werden, die nach dem gleichen Schema gefunden werden können. Durch das triadische Farbschema werden kontrastreiche Farbtöne verwendet, die dem Betrachter ins Auge stechen, ohne zu aufdringlich zu wirken.
Farbtemperatur
Farben vermitteln dem Betrachter bestimmte Gefühle, so dass ihnen Eigenschaften zugeordnet werden können. Dies macht sich beispielsweise die Farbpsychologie zunutze, worauf wir im späteren Verlauf des Textes eingehen werden. Zunächst werden Farben in kalte und warme Farben unterteilt. Während Erstere im Farbkreis zwischen Violett und Gelb eingeordnet werden, teilt man Letztere zwischen den Farben Blauviolett bis Grün ein. Blautöne werden also eher als kalt empfunden und Rottöne eher als warm.
Farbhelligkeit
Das Wort Farbhelligkeit klingt zunächst banal, doch ist es genau dieses Merkmal, das einer Farbe und somit einem Kunstwerk Tiefe verleiht. Denn die Farbhelligkeit lässt ein Bild dreidimensional wirken. Der Kunstschaffende hat es in der Hand, den Farben Schwarz oder Weiß beizumengen und diese somit zu verdunkeln oder aufzuhellen.
Man spricht auch vom sogenannten Farbgewicht und somit von schweren oder leichten Farben.
Farbsättigung
Bei der Farbsättigung geht es um die wahrgenommene Intensität der Farben. Pastellige und sanfte oder knallige und sofort ins Auge springende Farben – der Kunstschaffende hat es in der Hand, ein poppiges oder romantisch wirkendes Bild zu kreieren. Im Farbkreis liegt die Sättigung bei 100 %. Mischt man den Farben Grau bei, so verblassen diese, bis sie ein ausgewaschenes Farbbild ergeben. Je höher also die Farbsättigung liegt, desto weniger Grauanteil enthalten sie und desto kräftiger wirken die Farben.
Farbpsychologie
Wir haben bereits angesprochen, dass Farben eine gewisse Wirkung auf die Psyche entfalten können. Je nachdem, ob sie warm oder kalt sind, können sie beruhigend oder anregend wirken. Diese Tatsache macht sich die Farbpsychologie zunutze. Diese ist heutzutage ein fester Bestandteil von Marketingabteilungen. Ganze Berufszweige haben sich um sie herum gegründet. Mit ihrer Hilfe können Menschen ganz subtil hinsichtlich ihrer Emotionen und somit auch ihrer Kaufentscheidungen beeinflusst werden. Die verschiedenen Farben wurden bezüglich ihrer Wirkung auf die Menschen verschiedenen Gemütszuständen eingeteilt. Die folgenden Kapitel sollen einen groben Überblick über die Farben und ihren Einfluss auf die Psyche geben.
Grün
«Grün ist die Hoffnung» – so sagt ein altes Sprichwort. Nicht ohne Grund, denn Grün steht wie keine andere Farbe für das blühende Leben und die Natur. Grüntöne sind die am weitesten verbreiteten Farben in unserem Leben und zählen außerdem zu den beliebtesten. Sie spielen beispielsweise in der Innenraumgestaltung eine wichtige Rolle. Durch den beruhigenden und entspannenden Einfluss auf die Psyche unterstützt Grün den Menschen im Kampf gegen depressive und angstvolle Zustände. Grün hilft gegen Nervosität und gibt ein Gefühl von Vitalisierung und Erneuerung. Attribute, die dieser Farbe zugeschrieben werden, sind die folgenden:
- belebend
- erfrischend
- hilft bei der Selbstkontrolle
- Fördert die menschliche Autonomie, die Ausdauer und das Selbstbewusstsein
Gelb
Kaum eine Farbe wird als so leuchtend empfunden wie Gelb. Sie steht für ein gutes Lebensgefühl, Ausstrahlung und eine optimistische Einstellung. Als besonders positiv werden goldgelbe Schattierungen empfunden. Gelb sticht in jedem Gemälde und jedem Raum hervor und zieht den Betrachter sofort in den Bann.
Sie hat noch viele weitere positive Auswirkungen:
- Stimulation von Denkprozessen
- Förderung der Kreativität
- Anregung des Nervensystems und des Gedächtnisses
- Förderung der Kommunikation
Blau
Vertrauen und das Gefühl des Sich-fallen-lassen-Könnens – dies signalisiert Blau. Dem Betrachter wird ein verbindliches und zuverlässiges Gefühl vermittelt. Blau ist eine Farbe, die beruhigt und sogar nachweislich den Puls senken kann. Gleichzeitig ist sie kraftvoll und kann bei Denkblockaden einen sanften Stoß in die richtige Richtung geben.
Ihre weiteren Effekte:
- Förderung eines kühlen, aber ruhigen und kraftvollen Selbstvertrauens
- Stärkung der Intuition
- Anregung von Emotionen wie Ausgeglichenheit, Gelassenheit und Bindung
Rot
Rot ist die Farbe des Kampfes, aber auch der Liebe und der starken Gefühle. Diese Farbe verleiht dem Betrachter vor allem eins: Energie. Ob du diese positiv oder negativ nutzt, bleibt dir überlassen. Rot zieht als Signalfarbe die Aufmerksamkeit auf sich und wirkt überall als Blickfang.
Daneben sind ihre Wirkungsweisen die folgenden:
- Aktivierung von Energie und Kraft
- Erhöhung des Blutdrucks
- Vermittlung eines Schutzgefühls
- Erhöhung des Selbstwertgefühls, der Vitalität und der Dynamik
- Förderung von leidenschaftlichen und erotischen Gefühlen
Violett
Violett gilt als königliche Farbe und setzt sich aus den Farben Rot und Blau zusammen. Damit vereint sie die positiven Eigenschaften dieser beiden Farben, strahlt jedoch zugleich eine ganz eine Spiritualität aus. Gerade kreative Menschen bevorzugen violette Farbtöne.
Ihre Effekte auf die Psyche sind die folgenden:
- Anregung von Körper und Geist
- Förderung der Sinnlichkeit
- Aktivierung der Kreativität
- Beruhigung der Psyche
Orange
Orange und Rot sind sozusagen Brüder. Allerdings ist Rot beim Betrachter in der Regel sehr viel beliebter, da Orange oft als etwas unangenehm wahrgenommen wird. Kein Wunder, denn diese Farbe spiegelt neben ihrer positiven Wirkung auch eine gewisse innere Zerrissenheit wider.
Daneben schenkt sie dem Betrachter jedoch viele positive Eigenschaften:
- Positiver Einfluss auf die Energie und Lebensfreude
- Ausdruck von Spaß und Geselligkeit
- Anregung des Appetits
Weiß
Die meisten Bräute tragen noch immer Weiß und das kommt nicht von ungefähr. Diese Farbe – genauer gesagt, nach Itten eine Nicht- oder Unbuntfarbe – strahlt Reinheit und Unschuld aus. Ebenso steht sie für Frieden und eine neutrale Gesinnung. Aus diesem Grund sind übrigens Arztkittel ebenfalls weiß.
Weitere Effekte sind:
- Reinigung des Geistes
- Anregung des Ordnungssinns
- Förderung einer friedvollen und reinen Gesinnung
- Anstoß zu einem Neubeginn
Grau
Grau, die Farbe des Alters und somit der Weisheit – ältere Menschen tragen eine gewisse Lebenserfahrung mit sich. Grau gilt als würdevoll und strahlt eine altehrwürdige Präsenz aus. Gleichzeitig wirkt sie konservativ und autoritär. Als schlichte Hintergrundfarbe für knalligere Farbtöne ist sie prädestiniert.
Weiterhin wirkt sie wie folgt:
- Förderung einer gewissen Erwartungshaltung
- Förderung der Neutralität
- Ausstrahlung von Gleichgültigkeit und Distanz
Schwarz
Schwarz ist – auch wenn es paradox klingt – wohl eine der am meisten und zugleich am wenigsten ausdrucksvollen (Nicht-)Farben.
Schwarz symbolisiert das Nichts, die Leere, jegliche Abwesenheit des Lichts. Gleichzeitig kann Schwarz regelrecht als Katalysator für andere Farben wirken und diese erst richtig zum Strahlen bringen. Mode in Schwarz symbolisiert Eleganz und eine klassische und kultivierte Grundhaltung.
Weitere Wirkungen sind die folgenden:
- Verleiht Gefühle von Unauffälligkeit, Eleganz und Ruhe
- Steht als Symbol für Unendlichkeit und Leere
- Erzeugung eines Gefühls von Endlichkeit und zugleich Hoffnung auf einen Neubeginn
- Förderung von Ehrgeiz und Leistungsbereitschaft
- Zugleich jedoch Anregung zu Auflehnung
Fragen und Antworten
Welche Farbkreise gibt es?
Es gibt viele verschiedene Farbkreise, da sich im Laufe der Jahrtausende viele Künstler mit der Farblehre beschäftigt haben. Die bedeutendsten sind die Farbkreise nach Küppers, nach Itten sowie nach Goethe. In der heutigen Farblehre wird weitestgehend nach Itten gelehrt.
Was sind die Grundfarben?
Grundfarben sind solche Farben, die nicht aus einer Mischung aus anderen Farben hergestellt werden können. Diese sind nach Itten Rot, Gelb und Blau.
Was sind die Komplementärfarben?
Komplementärfarben sind solche, die sich im Farbenkreis genau gegenüberliegen und einen auffälligen Kontrast zueinander herstellen.
Wie heißen die drei Sekundärfarben?
Sekundärfarben sind die Farben, die jeweils aus zwei Primärfarben gemischt werden. Laut Itten sind die Sekundärfarben Grün, Violett und Orange.
Fazit
Für viele Künstler ist der Farbenkreis ein unverzichtbares Werkzeug zur Bestimmung der Farbkomposition. Insbesondere für Anfänger ist er extrem hilfreich. Dennoch ist es in der Kunst wichtig, auch eigene Wege zu gehen, denn diese lebt von Kreativität und einem individuellen Schaffensgeist.
Duncan schloss 2018 sein Studium der Film- und Fernsehproduktion an der CityVarsity mit einem Diplom ab und widmete sich danach weiterhin dem Film, wobei er sich nebenbei auch für das Schreiben interessierte. Seit seinem Abschluss arbeitet er als freiberuflicher Videofilmer und filmt eine Vielzahl von Musikvideos, Mode- und Kurzfilmen, Werbespots, Hochzeiten und mehr. Dabei hat er eine Reihe von Preisen bei verschiedenen Filmfestivals gewonnen, die sowohl lokal als auch international anerkannt sind. Zwischen seinen Dreharbeiten schreibt Duncan aber immer noch gerne Artikel, weil er die Ruhe und Klarheit schätzt, die er dabei findet. Erfahre mehr über Duncan van der Merwe.
Diesen Beitrag zitieren
van der Merwe, D. (2021, 30 Januar). Farbkreis einfach erklärt – Umfangreicher Farbenlehre Ratgeber. Dein Ratgeber rund ums Malen und Zeichnen. https://malen-lernen.org/farbkreis-farbenlehre/
Duncan, van der Merwe, “Farbkreis einfach erklärt – Umfangreicher Farbenlehre Ratgeber.” Dein Ratgeber rund ums Malen und Zeichnen. Januar 30, 2021. URL: https://malen-lernen.org/farbkreis-farbenlehre/
van der Merwe, Duncan. “Farbkreis einfach erklärt – Umfangreicher Farbenlehre Ratgeber.” Dein Ratgeber rund ums Malen und Zeichnen, Januar 30, 2021. https://malen-lernen.org/farbkreis-farbenlehre/.
Eine tolles ‚Webseitengeschehen‘…mit viel viel informativem Wissen um die Kunst …praktisch und theoretisch … sehr gut zu lesen …bis jetzt waren alle Seiten sehr gut dargestellt und für Laien sehr verständlich …gern mehr …auch Hinweise auf Kurse etc.
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Anke
Liebe Heide, vielen Dank für dein positives Feedback, das freut uns sehr!
Sehr gut verständlich, vermittelt umfangreiches Wissen sowohl für künstlerische Zwecke als auch für die Wohnungsgestaltung. Ich bin begeistert, danke.